Im Wasser daheim – im Schwimmbad zu Hause...

Die Geschichte der Schwimmschule ist gleichzeitig die Geschichte meiner Liebe zum Wasser. Jedes Kind soll die Möglichkeit bekommen, diese Liebe für sich genauso für sich zu entdecken. Der Stolz in den Augen deines Kindes ist mein Antrieb.

Meine Liebe zum Wasser ist…

...das Eintauchen in die Welt des Wassers.

Mit dem Sprung ins Wasser öffnet sich eine Welt der Stille. Das einzige, was ich anfangs noch höre, ist das kontinuierliche Rauschen des zirkulierenden Wassers. Nach kurzer Zeit höre ich nur noch meinen eigenen Atem. Ich genieße es, mit dem Wasser eins zu werden, mit ihm zu schwimmen und nicht dagegen. Es ist nicht wichtig, wie weit ich schwimme, sondern nur dass es sich gut anfühlt.

...das Gefühl von Zuhause.

Das Betreten der Schwimmhalle gibt mir ein Gefühl der inneren Ruhe und des Ankommens. Kasse, Umkleiden, Duschen, Bahnen ziehende Schwimmer: ein immer wieder gleicher Ort. Schwimmmeisterinnen und Trainingspartner werden zu Freunden, auf den Wettkämpfen treffe ich in beständiger Regelmäßigkeit alte Bekannte. Der Schwimmsport und alles, was ihn ausmacht, sind für mich wie eine Familie. Zu Hause ist mehr als nur ein Ort, zu Hause ist vor allem ein Gefühl.

...ein Stück Freiheit.

Das Eintauchen ins Wasser und die Vielseitigkeit des Wassersports sind meine persönliche Freiheit. Die genieße ich überall dort, wo sich auf unserem Planeten die Möglichkeit eröffnet. In der Coronapandemie habe ich mir mein ganz persönliches Stück Freiheit selbst erhalten. Anfang März reicht auch ein warmer Neoprenanzug aus, um mir mit dem Umrunden der Insel im Unterbacher See meinen persönlichen, kleinen Moment der Glückseligkeit zubewahren.

...lässt eine ganze Schwimmschule entstehen.

In meiner damaligen Profession als Sport- und Schwimmlehrerin an einer Regelschule wurden mir die kommenden Auswirkungen der Schwimmbadschließungen für die SchülerInnen und Lehrer deutlich vor Augen geführt. Das Entgegenwirken dieses Möglichkeitsverlustes für so viele wurde zu meinem persönlichen Antrieb.

In der Zeit seit Auseinandersetzung mit der Bezirksregierung Düsseldorf, für die ich beratend tätig wurde, um entsprechende Lehrerfortbildungen für den Erhalt der Qualität des Schwimmunterrichtes in der Schule und somit die Schwimmfähigkeit der SchülerInnen zu gewährleisten, gab es drei Schlüsselmomente, die den Weg zur Schwimmschule bereiteten:

Ein Schwimmbad fällt vom Himmel

Mit Herrn Bremermann, dem Geschäftsführer des Hildorado in Hilden, war das Problem der nötigen Fortbildungen für den Schulunterricht schnell gelöst. Es wurde jedoch noch viel mehr angestoßen. Durch wertschätzenden, konstruktiven Austausch wuchs in mir der Wunsch, Kindern einen optimalen Schwimmkurs bieten zu können, der sie in ihren individuellen Fähigkeiten und Ressourcen fördert und zu sicheren Schwimmern macht.

Zwei Wochen später rief Herr Bremermann überraschenderweise an und bot mir die notwendige Wasserzeit für mein Vorhaben an. Er legte die Grundlage für die reale Umsetzung meiner Idee.

Die schwimmenden Einhörner

Der Schulschwimmunterricht musste auf die neuen höheren Leistungsstandards der Kultusministerkonferenz angepasst werden. Die Voraussetzungen, die die SchülerInnen mitbrachten, hatten sich jedoch stark verschlechtert. Ein Kind, das in der 5. Klasse mit sauberer Technik schwimmen konnte, war so selten geworden, wie ein Einhorn.

Was als schnelle Idee geboren war, dauerte noch viele Monate bis zur ersten Umsetzung. Diese Monate waren geprägt von Recherchen in Fachliteratur, Expertengesprächen mit Professoren und Schwimmverbänden, der Reflexion mit Eltern und Schwimmtrainern und dem Konzipieren einer spiraldidaktischen Unterrichtsreihe.

Amelie, Sophie & Bilal oder das Vertrauen in die Zusammenarbeit

Alle drei Kinder brachten Voraussetzungen mit, die unterschiedlicher nicht hätten sein können: geistige Behinderung, Lebensangst vor dem Wasser und körperliche Einschränkungen.

Diese drei Kinder stehen stellvertretend für das, was die Schwimmschule nun ausmacht. Ob repetitives Üben, Vertrauen in die eigene Schwimmfähigkeit oder die kollektive Zusammenarbeit der Eltern zur Schaffung besonderer Rahmenbedingungen zeigt, dass mit individuellen Lösungswegen jedesKind sein persönliches Lernziel erreichen kann. Zwei Kinder haben mittlerweile ein Schwimmabzeichen, das Dritte trainiert im paralympischen Leistungsport.

Diese Erfolge sind nur Dank der Unterstützung aller Menschen möglich, die ihre Zeit und Expertise investiert haben, um ein Konzept mitzuentwickeln, dass ganzheitlich und allumfassend nur das eine im Blick hat – das individuelle sicher schwimmende Kind!

"Der Stolz in den Augen deines Kindes ist mein Antrieb."

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